 
  
 
  © 30.03.2025 - Gisela Henke 
 
 
 
 
 
  
Verhalten
  Bissigkeit
  Nur
  die
  wenigsten
  Tiere
  aus
  privater
  Haltung
  sind
  
  wirklich
  bissig.
  Ein
  übermütiges
  Zwicken
  beim
  Spiel
  zeigen 
  die
  Tiere
  untereinander
  und
  damit
  natürlich
  auch
  beim
  Menschen.
  Sie
  lernen
  aber,
  vorsichtiger
  mit
  dem 
  schmerzempfindlicheren
  Menschen
  zu
  spielen,
  wenn
  dieser
  laut
  aufquietscht.
  Auch
  ein
  "Klaps"
  kann
  das 
  Frettchen
  bremsen.
  Unbekannte
  Tiere
  sollte
  man
  sich
  nie
  zu
  dicht
  an
  das
  Gesicht
  halten,
  viele
  beißen
  gerne
  in 
  Nase oder Lippe, ohne dass dies böse gemeint wäre.
  Nur
  selten
  sind
  Frettchen
  so
  unleidlich,
  dass
  sie
  sich
  schmerzhaft
  verbeißen.
  Im
  Extremfall
  können
  sie
  einen 
  "Beißkrampf"
  bekommen,
  der
  nur
  schwer
  zu
  lösen
  ist.
  Die
  Tiere
  beißen
  heftig
  zu,
  lassen
  etwas
  locker
  und 
  beißen
  noch
  fester
  zu.
  Evtl.
  lassen
  sich
  die
  Tiere
  durch
  Vitaminpaste
  o.ä.
  so
  ablenken,
  dass
  sie
  loslassen.
  Ein 
  Kieferaufbiegen
  kann
  evtl.
  dazu
  führen,
  dass
  sich
  das
  Frettchen
  an
  das
  neue
  Opfer
  wendet
  und
  zubeißt.
  Auch 
  zugeführter
  Schmerz
  irgend
  einer 
  Art
  führt
  dann
  nur
  zu
  noch
  wütenderem
  Zubiss. 
  Also
  Ruhe
  bewahren,
  die 
  Tiere 
  beruhigen und ablenken.
  Hungrige
  Jungtiere
  werden
  missmutig
  und
  können
  bei
  Manipulationen
  heftig
  zubeißen.
  Dem
  Besitzer
  muss 
  geraten
  werden,
  Futter
  ad
  libitum
  bereitzustellen.
  Selbst
  die
  kurze
  Wartezeit
  beim
  Tierarzt
  kann
  die
  Welpen
  zu 
  "bissigen Raubtieren" werden lassen.
  Einige
  Frettchen
  können
  z.B.
  nur
  ihren
  Besitzer
  leiden
  und
  beißen
  alle
  anderen
  Menschen,
  oder
  sie
  können
  alle 
  Menschen
  gut
  leiden
  und
  nur
  eine
  bestimmte
  Person
  nicht.
  Da
  dieses
  Verhalten
  reproduzierbar
  ist,
  ist
  davon 
  auszugehen,
  dass
  Frettchen
  die
  Menschen
  genau
  unterscheiden
  können.
  Stimmt
  diese
  sog.
  Chemie
  aber 
  zwischen
  Besitzer
  und
  Frettchen
  nicht,
  bleibt
  zum
  Wohle
  des
  Tieres
  nur
  die
  Vermittlung
  in
  ein
  anderes
  Zuhause. 
  Dort kann sich das Tier völlig anders verhalten.
  Fühlen
  sich
  Tiere
  in
  einer
  Pflegestelle
  nicht
  wohl,
  oder
  werden
  sie
  zu
  Hause
  zu
  wenig
  artgerecht
  gehandelt
  oder 
  zu selten aus dem Käfig gelassen, können sie ebenfalls bissig werden.
  Futterverweigerung
  Die
  meisten
  trauernden
  Frettchen
  verweigern
  die
  Nahrungsaufnahme.
  Die
  "Abschiebung"
  in
  eine
  unbekannte 
  Pflegestelle
  oder
  der
  Verlust
  des
  Partnertiers
  können
  für
  ein
  Frettchen
  eine
  so
  schlimme
  Belastung
  bedeuten, 
  dass
  es
  nach
  und
  nach
  weniger
  frisst.
  Diese
  Inappetenz
  führt
  zu
  einem
  Teufelskreis:
  die
  Tiere
  bekommen 
  schleimigen,
  grünlichen
  Durchfall,
  der
  dann
  wässrig
  wird.
  Sie
  trocknen
  immer
  mehr
  aus,
  werden
  apathischer,
  die 
  Blutleberwerte
  steigen
  an,
  bis
  die
  Tiere
  nur
  noch
  mit
  Zwang
  am
  Leben
  zu
  halten
  sind.
  Der
  Verlust
  oder
  auch
  nur 
  eine
  schwere
  Erkrankung
  des
  Partnertiers
  können
  eine
  so
  extreme
  Futterverweigerung
  auslösen,
  dass
  das 
  zweite
  Frettchen
  nach
  zwei
  bis
  drei
  Wochen
  auch
  stirbt
  oder
  beide
  Tiere
  gleichzeitig
  eingeschläfert
  werden 
  müssen.
  Die
  einzige
  Möglichkeit
  so
  einem
  trauernden
  Tier
  zu
  helfen,
  ist
  die
  Gesellschaft
  eines
  ihm
  bekannten 
  Frettchens.
  Wir
  raten
  deshalb
  allen
  Frettchenbesitzern,
  kontinuierlich
  Kontakt
  zu
  anderen
  Frettchen
  zu
  halten 
  oder evtl. drei Tiere zu halten.
  Bei
  kranken
  Tieren
  muss
  darauf
  geachtet
  werden,
  dass
  ständig
  frisch
  angerührtes
  Futter
  angeboten
  wird
  und 
  Wasser in gut erreichbarer Nähe steht.
  Ggf.
  müssen
  inappetente
  Frettchen
  drei
  mal
  täglich
  oder
  auch
  alle
  2
  Std.
  mit
  Brei
  gefüttert
  
  oder
  zwangsernährt 
  werden.
  Aufnahme eines neuen Frettchens
  Integration eines neuen Frettchens in ein Rudel
  Generell
  ist
  zu
  beobachten,
  dass
  je
  größer
  ein
  Rudel
  ist
  desto
  schwieriger
  ist
  es,
  ein
  neues
  Mitglied
  zu 
  integrieren.
  Es
  sieht
  aus,
  als
  ob
  das
  Rudel
  "dicht
  macht",
  eines
  ist
  immer
  dabei,
  das
  den
  "Neuen"
  nicht
  leiden 
  kann.
  Häufig
  schließen
  sich
  die
  anderen
  dem
  Mobbing
  an.
  Solange
  nur
  drei
  oder
  vier
  Frettchen
  im
  Bestand
  sind, 
  wird
  ein
  neues
  Tier,
  unabhängig
  von
  Geschlecht
  und
  Alter
  meist
  sofort
  mit
  freundlichem
  "Gockern"
  als
  Kumpel 
  aufgenommen.
  Kleine
  Reibereien
  mit
  etwas
  Gequietsche
  und
  Nackenbeißen
  sind
  harmlose 
  Rangordnungskämpfe.
  Erst
  wenn
  dabei
  auch
  heftig
  geschüttelt
  wird,
  der
  Rangniedere
  unter
  sich
  macht
  und 
  herzzerreißend
  schreit,
  sollten
  die
  Besitzer
  dazwischen
  gehen.
  Die
  Tiere
  sollten
  dann
  aber
  nur
  kurzfristig 
  getrennt
  und
  nur
  im
  Extremfall
  für
  längere
  Zeit
  getrennt
  eingesperrt
  werden,
  denn
  jeder
  erneute
  Kontakt 
  bedeutet
  ein
  neues
  Aufgreifen
  der
  Rangordnungskämpfe.
  Leider
  gibt
  es
  aber
  oft
  keine
  andere
  Möglichkeit
  und 
  die
  Tiere
  müssen
  nachts
  oder
  wenn
  der
  Besitzer
  das
  Haus
  verlässt
  in
  verschiedene
  Käfige
  gesetzt
  werden.
   
  Jungtiere
  haben
  es
  i.d.R.
  leichter,
  in
  ein
  Rudel
  aufgenommen
  zu
  werden,
  da
  sie
  sich
  besser
  zur
  Wehr
  setzen
  als 
  ältere.
  Welpen
  dagegen
  können
  evtl.
  so
  stark
  bekämpft
  werden,
  dass
  es
  besser
  ist,
  sie
  bis
  zu
  einem
  Alter
  von 
  ca.
  4
  Monaten
  nur
  mit
  "netten"
  Rudelmitgliedern
  in
  Kontakt
  treten
  zu
  lassen.
  Sie
  dürfen
  keineswegs
  nur
  isoliert 
  gehalten
  werden,
  da
  sie
  sonst
  das
  arttypische
  Sozialverhalten
  verlernen
  und
  bei
  jedem
  Kontakt
  zu
  Frettchen 
  sofort anfangen zu schreien. Sie sind dann ein leichtes Opfer der übrigen Rudelmitglieder.
  Ein
  Jungtier,
  das
  Partnertier
  für
  ein
  älteres
  Frettchen
  werden
  soll,
  wird
  am
  besten
  von
  diesem
  ausgesucht.
  Das 
  ältere
  Frettchen
  wird
  einen
  Welpen
  im
  Nacken
  greifen
  und
  diesen
  unter
  zeterndem
  Protest
  wegschleppen.
  Diese 
  beiden
  werden
  unzertrennliche
  Partner
  werden. 
  Auch
  im
  neuen
  zu
  Hause
  wird
  sich
  dies
  abspielen.
  Der
  Besitzer 
  braucht
  sich
  nicht
  um
  das
  Baby
  zu
  sorgen,
  es
  wird
  ihm
  nichts
  geschehen,
  da
  der
  ältere
  Mutter-
  bzw.
  Vaterrolle 
  übernommen hat.
  Wenn
  der
  Welpe
  langsam
  geschlechtsreif
  wird,
  kann
  es
  aber
  für
  das
  ältere
  Frettchen
  ziemlich
  belastend
  sein,
  da 
  das
  Jungtier
  anfangs
  spielerisch
  später
  ernsthafter
  Rangordnungskämpfe
  ausführen
  möchte.
  Eine
  latent 
  vorhandene
  Herzschwäche
  bei
  dem
  älteren
  Frettchen
  kann
  in
  dieser
  Zeit
  zum
  Ausbruch
  kommen
  oder
  eine 
  bereits
  bestehende
  sich
  verschlimmern.
  Vielleicht
  lässt
  sich
  der
  Besitzer
  dann
  zum
  Erwerb
  eines
  zweiten 
  Jungtiers
  überreden,
  damit
  zwei
  gleichstarke
  die
  normalen
  Kämpfe
  ausführen
  können
  und
  das
  Alttier
  in
  Ruhe 
  gelassen
  wird.
  Sie
  werden
  sich
  mehr
  oder
  weniger
  heftig
  balgen,
  aber
  das
  ist
  nicht
  böse
  gemeint.
  Sie
  lassen 
  dabei das typische freudig erregte "Gockern" hören.
  Sobald
  zwei
  Rüden,
  auch
  Geschwistertiere
  allmählich
  geschlechtsreif
  werden
  (z.T.
  bereits
  mit
  4
  Monaten), 
  bekämpfen
  sie
  sich
  intensiver.
  Sie
  beißen
  sich
  gegenseitig
  in
  den
  Nacken
  und
  wälzen
  sich
  laut
  quietschend.
  Mit 
  der
  Zeit
  entstehen
  krustige
  Wunden.
  Erst
  wenn
  die
  Rüden
  kastriert
  sind,
  lässt
  dieses
  Verhalten
  nach
  und
  sie 
  werden
  untereinander
  zu
  friedlichen
  Gesellen.
  Fremde
  Rüden,
  auch
  wenn
  sie
  kastriert
  sind
  oder
  Fähen
  können 
  aber wieder genau so bekämpft werden und es dauert oft lange Zeit bis sie akzeptiert sind.
  Ein
  kastrierter
  älterer
  Rüde
  ist
  dagegen
  problemloser
  bereit,
  ein
  Weibchen
  in
  der
  Ranz
  als
  einen 
  geschlechtsreifen Jungrüdenrüden aufzunehmen.
  Nicht
  nur
  Rüden
  sondern
  auch
  fremde,
  kastrierte
  Fähen
  können
  sich
  lautstark
  bekämpfen.
  Sie
  verletzen
  sich 
  jedoch
  gegenseitig
  nicht
  so
  stark
  im
  Nacken
  wie
  es
  Rüden
  machen.
  Tiere,
  die
  lange
  keinen
  Kontakt
  zu
  anderen 
  Frettchen
  hatten,
  verlernen
  das
  arttypische
  Sozialverhalten
  und
  gehen
  nur
  schwer
  eine
  Partnerschaft
  ein.
  Sie 
  flüchten
  in
  eine
  Ecke
  und
  wehren
  schreiend
  jeden
  auch
  noch
  so
  harmlos
  gemeinten
  Kontakt
  ab.
  Genauso 
  reagieren
  Frettchen,
  die
  jahrelang
  nur
  zu
  zweit
  gehalten
  wurden.
  Sie
  können
  sich
  nur
  langsam
  auf
  das
  Verhalten 
  eines anderen Frettchens einstellen.
  Aus
  Angst
  laufen
  sie
  evtl.
  dem
  ranghöheren
  Tier
  hinterher,
  schreien
  ihm
  mit
  hohen
  Quietschtönen
  ins
  Ohr.
  Für 
  uns
  ist
  dies
  oft
  ein
  völlig
  unverständliches
  Verhalten,
  da
  das
  derart
  verfolgte
  Tier
  scheinbar
  völlig
  harmlos
  ist. 
  Doch das schreiende Frettchen hat speziell mit diesem Tier oder mit anderen schlechte Erfahrungen gemacht.
  Einige Stichpunkte zum Verhalten
  •
  
  Frettchen
  zeigen
  kaum
  ein
  Miemenspiel.
  Nur
  der
  gut
  beobachtende
  Besitzer
  erkennt
  am 
  Gesichtsausdruck
  das
  Befinden
  seines
  Tieres
  und
  nur
  das
  Tier,
  das
  eine
  intensive
  Beziehung
  zu
  seinem 
  Besitzer hat, teilt sich so mit.
  •
  
  Schwanzwedeln bedeutet spielerisches oder ernsthafteres Beutegreifverhalten.
  •
  
  Beim Spielen und Toben wird übermütig mit dem Kopf geschlagen.
  •
  
  Eine
  Verständigung
  der
  Frettchen
  untereinander
  in
  einem
  eingespielten
  Rudel
  erfolgt
  u.a.
  durch 
  Schnuppern
  an
  Ohren
  und
  Analgegend,
  durch
  Schnauze
  auf
  die
  Kruppe
  legen,
  durch
  abwehrendes 
  kurzfristiges
  Maulaufreißen
  oder
  Heben
  der
  Vorderpfote,
  durch
  aufmunterndes
  Schubsen
  mit
  der 
  Schnauze.    
                
      
                                                                                              
  Zwei Tiere, die sich gut verstehen
  •
  
  Frettchen
  können
  sehr
  lange
  Zeit
  Krankheiten 
  überspielen. 
  •
  
  Futter wird nicht im Napf sondern daneben gefressen oder verschleppt. 
  •
  
  In Außengehegen können sehr lange und tiefe (über 1,20m) Gräben gebuddelt werden.
   
 
 
 
  
 
  Krankheiten
 
 
  
 
 
  Haltung